Pinuccio Sciola

Pinuccio Sciola (San Sperate, 15. März 1942 – †) war ein italienischer Bildhauer, der international für sein Engagement zur Förderung der Wandmalerei in San Sperate und für seine Skulpturen, insbesondere für die „Pietre Sonore“, bekannt war. Als Autodidakt nahm Sciola 1959 an einem Wettbewerb teil und gewann ein Stipendium, das ihm den Besuch der Kunstakademie in Cagliari ermöglichte. 1967 erhielt er ein weiteres Stipendium für ein Studium in Madrid an der Moncloa-Universität, wo er die Höhlenmalereien der Altamira-Höhlen erforschte. Im Mai 1968 zog er nach Paris, und im gleichen Jahr kehrte er nach San Sperate zurück, wo er beschloss, das Dorf in eine „Museums-Stadt“ zu verwandeln. Die Wände der Häuser wurden vollständig mit weißem Kalk gestrichen und anschließend mit Wandgemälden verziert. Auf den Plätzen der Stadt wurden verschiedene Skulpturen aufgestellt. Diese Initiative wurde von einem großen Teil der Bevölkerung unterstützt und zog viele Anhänger an, darunter auch zahlreiche bekannte Künstler wie Foiso Fois, Gaetano Brundu, Primo Pantoli und Giorgio Princivalle. Im selben Jahr erhielt er einen Lehrstuhl für Bildhauerei an der Kunstschule in Cagliari. Seine Aktivitäten in der „Museums-Stadt“ San Sperate erregten die Aufmerksamkeit der UNESCO, die ihn 1973 nach Mexiko einlud. Dort traf er den Wandmalereimeister David Alfaro Siqueiros, von dem er viel über die Kunst der Wandmalerei lernte und mit dem er an bedeutenden Wandmalereien im bevölkerungsreichsten Stadtteil Tepito arbeitete. 1976 nahm Sciola an der Biennale von Venedig teil und sorgte mit seiner Ausstellung „Le Canne e dei Cadaveri“ auf der Piazza San Marco für großes Aufsehen unter den Kritikern. 1978 gründete er in seiner Heimatstadt die Internationale Schule für Bildhauerei. Seine Werke wurden auf der Quadriennale in Rom sowie in Barcelona, Paris, Wien und anderen Städten ausgestellt. Zwischen 1986 und 1987 waren seine Arbeiten in verschiedenen Museen für moderne Kunst in Deutschland zu sehen.

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Pinuccio Sciola
2011